4. Auftritt.

[124] Striese. Gollwitz.


GOLLWITZ im Reiseanzug, mit einem halbgepackten Handkoffer, den er auf den Tisch rechts geöffnet hinlegt. Soweit wäre ich, jetzt muß ich nur noch einige Wäsche und Kleider einpacken. Geht nach links.

STRIESE vertritt Gollwitz den Weg zur linken Seitentür. Erlauben Sie, Herr Professor, da haben Sie aber doch in dem Zimmer da nichts zu tun?

GOLLWITZ. In diesem Zimmer? Nein.

STRIESE. Das ist mir sehr angenehm. Ich sollte nämlich hier aufpassen, daß im Lauf der nächsten Viertelstunde niemand hineinkommt. Da ich aber keine Zeit habe, wäre es mir sehr lieb, wenn der Herr Professor so gütig wären, selber ein bißchen Wache zu halten.

GOLLWITZ. Ja, aber –[124]

STRIESE. Da sind nämlich zwei Leute drin, die gern ungestört sein möchten; sie bereiten eine Ueberraschung für den Herrn Professor vor. Indessen laufe ich ins Hotel zu dem alten Herrn Groß und schicke ihn herüber. Wenn sich die beiden Leutchen drinnen beeilen, kann er vielleicht noch alles in Ordnung bringen, bevor der Kurierzug abgeht. Ich sage Ihnen, Herr Professor, Sie werden Ihre Freude an der Geschichte haben. Ab durch die Mitte.

GOLLWITZ seufzend. Ach, du lieber Gott, ich möchte wissen, was mir heute noch Freude machen könnte. Geht in den Alkoven und nimmt aus dem dort stehenden Schrank Kleider zum Einpacken heraus.


Quelle:
Franz und Paul von Schönthan: Der Raub der Sabinerinnen. Berlin 10[o.J.], S. 124-125.
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