1025. Die Fußeiche bei Birkenfeld.

[82] Mündlich.


Im Walde bei Birkenfeld an der Hofheimer Straße werden mehrere im Kreise herumlaufende Fußtritte gezeigt.

Zwei Brüder, von Fuchs, gingen eines Tages mitsammen in den Wald, um Vogelnester zu suchen. Da entdeckten sie zu gleicher Zeit in den Zweigen einer hohen Eiche ein Taubennest. Jeder wollte es haben. Da fingen sie miteinander zu raufen an, bis der jüngere den älteren mit seinem Messer niederstach. Daran hatte der Teufel großes Wohlgefallen, fand sich auch zur Stelle bei dem Baume ein und trat die Fußstapfen der beiden Brüder nach, um sie unvertilgbar zu machen und das Andenken an den Brudermord zu verewigen. Das ist ihm auch gelungen: denn noch heutzutage wird eine Vertiefung gezeigt, wo der erstochene Bruder zusammenstürzte.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 82.
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