1031. Bestrafte Wucherer.

[87] Mündlich.


Im Gemeindewalde von Lohr, Landgerichts Ebern, lassen sich zu Zeiten zwei Bauernbursche sehen mit den Köpfen an Bäume gelehnt und mit starren Augen auf dem Boden umsuchend. Von diesen erzählt die Sage, daß sie bei einer Hungersnoth ihr Getreide um einen übermäßigen Preis verkauft und das Geld im Walde unter Bäumen verborgen hätten. Als sie es nun später wieder hervorholen wollten, war es verschwunden. Darüber geriethen die Zwei in Verzweiflung, wichen nicht von dem Platze und suchen das Geld noch bis auf den heutigen Tag.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 87.
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