1103. Das Hufeisen bei Velden.

[144] Mündlich.


Velden ist ein Städtlein im oberen Pegnizthale, von welchem unter Andern berichtet wird, es sei einmal in einer Fehde zwischen den Nürnbergern und den Markgrafen von Brandenburg durch den Heldensinn einer Frau, der Amtskastnerin Stromer, von Eroberung und weiterem Unglück gerettet worden, indem sie Weiber und Männer der überfallenen Stadt durch Wort und That zu tapferem Widerstand entflammt habe. In der Nähe von Velden ragt auf einem Berge ein Felsen empor, den man gewöhnlich das »Hufeisen« nennt. Man sieht nämlich auf der Steinplatte zwei hufeisenförmige Eindrücke. Dies sind, so geht die Sage, die zurückgelassenen Spuren des Gottseibeiuns, der einmal dort oben stand und von da in gewaltigem Schwung auf die gegenüberliegende Thalwand hinübersprang.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 144-145.
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