1150. Herkommen und Wappen der von Seinsheim.

[178] Chron. Rottenburg. in Duellii Raimundi Miscell. II., 262.


Die von Sainßheim sollen Anfangs Bauerngeschlechts gewesen sein. Als sie darnach an der Herrn Höfe kamen und letztlich auch an des Kaisers Hof und sich dorten gar ordentlich und redlich hielten, da wurde der Kaiser gebeten, solche ihr Dienst und Redlichkeit anzusehen und sie mit einem Wappen zu begaben, wann sie es um ihn und das heilig Reich wohl verdienen möchten. Also gab der Kaiser Antwort: Sie sollten des Morgens wieder zu ihm kommen, so wollt' er sich darum bedenken. Am andern Morgen, als der Kaiser zu Feld ritte, wurd er gemahnt. Also sprach er, er wüßte nit, was er ihnen zu einem Schild geben sollte. Doch wär' heut früh Schnee gefallen, der wär' weiß, so sollten sie drei weiße Strich nehmen und dazu drei blaue Strich ineinander vermischt im Schild führen; das wollt' er ihnen vergönnen und sie damit begaben. Aber seithero ist es verändert worden an einigen von Seinsheim. Also wurden sie forthin gar lieb gehalten an des Kaisers Hof und nahmen zu an Ehren und an Gut. Aber Herr Eberhard von Sainßheim, Deutschordensmeister führt vier blaue Strich und vier weiße, deßgleichen Herr Erkinger von Sainßheim, Herr zu Schwarzenburg und seine Söhne.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 178-179.
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