1152. Kunz Schott zu Rotenberg.

[179] Histor. Notiz v. C. Böhaimb.


Anno 1499 hatten die Nürnberger einen gräulichen Feind am Kunzen Schott, Pfleger zu Rotenberg, der sich auf dem Schloß Brunn, zwei Stunden von Neustatt aufhielt, an welchem Ort damals die Straß von Nürnberg nach Neustatt ging. Nicht leicht durfte sich ein Nürnberger blicken lassen, sonst wurde er von Schott und seinen Helfern ausgeraubt. Er bekam einmal einen Nürnberger Namens Wilhelm Dörrer im Walde hinter Erlestegen, hieb ihm die linke Hand auf einem Baumstock ab, stieß sie ihm in den Busen und ließ ihn laufen. So trieb er's lange Zeit. Weil er sich aber oft in der festen Burg Streitberg aufhielt, schrieb der schwäbische Bund 1523 an Markgraf Casimir, er solle den Schott vom Brode thun. Der Markgraf ließ ihn nach Cadoltsburg kommen, es solle ihm was angedeutet werden. Als nun Schott erschien, sagte der Markgraf zu ihm: Es ist besser du stirbst, denn daß ich und mein Land verderbe. Hierauf erschien der heimlich bestellte Scharfrichter, ließ den Kunzen auf einen Teppich niederknien und Schott mußte den Kopf hergeben, das Schloß Brunn aber wurde erstürmt von den Nürnbergern und ausgebrannt.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 179-180.
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