1166. Die steinernen Köpfe an der Kirche zu Bergen.

[190] Histor. Notiz von K. Böhaimb.


Eine Stunde nordwärts von Neuburg a.d. Donau liegt das Pfarrdorf Bergen oder Baring, mit einer im Jahre 1542 aufgelösten Benediktiner-Abtei und einer ungemein großen majestätischen Kirche. Hinter derselben befindet sich ein Anbau von drei Rundellen, noch ein Ueberbleibsel der alten Kirche. An diesem sieht man mehrere Steinköpfe von Menschen, darunter sich auch zwei steinerne Ochsenköpfe befinden. Von diesen letztern geht folgende Sage: Als Wilteraud, Kaiser Ottos des Großen Tochter und Wittwe des Herzogs Berthold von Bayern, alt und lebensmüde im Jahre 974 das Frauenkloster Bergen gründete und die Quadersteine zum Kirchenbaue von dem eine halbe Stunde entfernten Hüting herbeikommen ließ, zogen zwei Stiere, ohne Führer und Treiber, wie aus eigenem Antriebe,[190] die Steine an den Bauplatz und kehrten jedesmal wieder mit dem leeren Wagen zum Steinbruche zurück. Zum Andenken an solches Wunder sind die zwei Stierhäupter in Stein angebracht.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 190-191.
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