1170. Kloster Kaisheims Entstehen.

[192] Histor. Notiz von K. Böhaimb.


An der Stelle, wo die gewaltigen Fluten des Lechs und der Donau sich vereinen, erhob sich auf steiler Felsenhöhe die Burg der mächtigen Grafen von Lechsgemünd, später von Graisbach genannt. Heinrich der Zweite, Graf von Lechsgemünd, hatte mit seiner zweiten Gemahlin Luikard, Gräfin von Abensberg, nach frommer Sitte mächtiger Altvordern beschlossen, ein Kloster zu gründen. In diesem Gedanken bestieg er im Jahre 1133 sein Roß, ritt von Lechsgemünd hinaus in den Wald Haidwang, und als das Thier an einer Quelle mitten zwischen drei Bergen stille stand, erkannte er den höhern Wink, stieg ab, und bezeichnete mit seiner Streitaxt den Ort, wo das Kloster sich erheben sollte. Sogleich begann der Bau und zwölf Mönche des Cisterzienser-Ordens mit Ulrich dem ersten Abte, wurden vom Kloster Lützel herbeigerufen, und das Kloster von seiner Lage am Kaibach Kaisheim genannt.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 192-193.
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