1181. Das Wiesgerenfüllen.

[201] Mündlich.


Ist ein gar sonderbarer Geist, der in der Gegend des Dorfes Illerberg vormals sein Wesen trieb. Nördlich vom Orte ist nämlich eine Wiese gelegen, die wird »der Wiesgeren« genannt. Wer sich nun Abends nach dem Gebetläuten noch im Wiesgeren verweilte, der mußte sich's gefallen lassen, von einem Geiste geneckt zu werden, welcher in Gestalt eines Füllens erschien, das durch allerhand verwegene Sprünge und Sätze ängstigte und den Wanderer eine Strecke Wegs verfolgte.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 201-202.
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