1241. Die Gans auf dem Schlachtfelde von Gamelsdorf.

[246] BayerischeBlätter für Gesch., Statistik, Lit. u. Kunst 1832, S. 55.


Von Siegesmalen, Gedächtnißsteinen, Sagen oder Liedern findet sich in Gamelsdorf, Isareck oder Moosburg nichts mehr. Noch vor drei Jahrzehnten soll aber eine Tafel in der Kirche das Gedächtniß der Schlacht und der Mitstreiter erhalten haben. Seltsam ist die Ueberlieferung: auf dem Streitfelde sei durch lange, lange Jahre unbeachtet eine steinerne Gans gelegen und von den Landleuten, als beim Pflügen hinderlich, bald hierhin, bald dorthin gewälzt worden. Endlich sei ein fremder Mann weit hergekommen, dem ein Traum verkündet, er werde auf diesem Feld des Unglücks für sein Geschlecht einen Schatz finden, der ihn plötzlich wieder reich machen werde. Der habe die lang verachtete Gans freudig gefunden und nach einem ihm bekannten geheimen Handgriff öffnen können. Sie sei ganz mit altem Gelde angefüllt gewesen.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 246.
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