1242. Der Hofnarr zu Trausnitz.

[246] Mündlich.


Im Schlosse Trausnitz bei Landshut ist die sogenannte Narrenstiege, eine Wendeltreppe, an deren Wänden Narren abgemalt sind. Vormals hörte man dort um Mitternacht häufiges Schellengeklingel und Geklapper. Der Leibnarr des Herzogs Georg wollte seiner Zeit diesen seinen edlen Herrn vergiften, was ihm aber mißlungen ist. Dieser Narr ist es wohl, der nachmals sein Unwesen getrieben. Ein Burgwart will ihn selber gesehen haben, wie er mit einer rothen Gugel und Schellen daran umging. Jetzt hört man nichts mehr davon.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 246-247.
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