1244. Legende vom heiligen Fronleichnam bei Binabiburg.

[247] Mündlich.


Ein Fuhrmann wollte bei Binabiburg über den Berg fahren. Allein er konnte das Pferd weder mit Gewalt noch Güte weiter bringen. Das Thier fiel sogar auf seine vorderen Füße nieder, so daß der Fuhrmann bedenklich wurde, was das zu bedeuten habe. Da erblickte er in einem Wachholderstrauche eine heilige Hostie, welche er jedoch trotz aller Mühe nicht fassen konnte. So setzte er den Pfarrer des Ortes davon in Kenntniß, welcher alsbald in feierlichem Zuge nahte, die Hostie erhob und in die Pfarrkirche St. Johannis brachte. Aus Anlaß dieser Begebenheit geschahen so reiche Schankungen, daß der damalige Pfarrherr Lorenz Zemelli eine schöne und große Kirche erbauen konnte.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 247-248.
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