1266. Sankt Columans Kirchlein bei Rieden in der Schlicht.

[266] Nach alter handschriftl. Notiz, mitgeth. v. Jos. Heiserer.


Vor Zeiten sah man an einem wilden Ort in der Gegend von Rieden ein Bildniß des heiligen Martyrers Sankt Columan aufgehängt, welches viel treuherzige Christen in großer Andacht gehalten. Ob man nun gleich selbes Bild zur Erzeigung größerer Ehr' von dem wilden Ort weggenommen und in Sankt Niklas Kapellen auf Schloß Hohenburg getragen und auf den Altar gestellt hat, so ist doch das Bildniß andern Tags wiederum in der Wildniß an selbigem Ort befunden worden, worauf sich treuherziger Christen Andacht gemehret, auch ein Hüttlein über selbige Tafel erbauet worden. Weilen aber durch Fürbitt Sankt Columans Vielen geholfen worden, auch manche Opfer geflossen, so ist dann mit Genehmhaltung des Bischofen von Freysing die Kapelle errichtet worden.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 266.
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