1279. Schweppermanns Stiftung zu Dietfurt.

[275] S. Hormayr Taschenb. 1837, S. 171.


Mit tapferen Rittern und reisigem Volke zog der alte Seyfried Schweppermann von Hülloch heran, um über Landshut, über Moosburg nach Oetting, den guten Ludwig zu suchen und ihm Hülfe zu bringen. Sie übernachteten in Ober- und Unterdietfurt. Das Heidenvolk in Friedrichs Heer, die Wallachen, Serben und Cumanen, hatten auch die beiden Kirchlein nicht geschont. Der Schweppermann ermunterte das Volk: »solch unchristliches Thun müsse dem wilden Feinde des Himmels Zorn, ihnen aber den Sieg zu Wege bringen« und er gelobte, wenn Gott[275] und die heilige Jungfrau ihm den Sieg verleihen, die beiden in Schutt und Trümmer gelegten Kirchlein aufbauen zu lassen, schöner als zuvor. Er erfüllte auch sein Gelübde, und sein Stiftsbrief ging erst in den letzten Jahren unter Max Joseph III. vor etwa sechsundfünfzig Jahren, durch den unglücklichen Wahnsinn des damaligen Pfarrers verloren, der auch in einem solchen Anfalle den Tod fand. Uebrigens wird die Sage noch immer zum ewigen Andenken am Kirchweihfeste von der Kanzel verkündet.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 275-276.
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