1310. Die stille Wiese.

[298] Mündlich.


In der Nähe von Muggendorf führt eine Wiese den Namen »die stille Wiese.« Hier soll Luther gepredigt haben. Eines Tages, da das Volk der benachbarten Dörfer auf jener Wiese lustig bei Tanz und Zechen versammelt gewesen, sei der Reformator plötzlich unter ihnen erschienen,[298] habe angefangen vom Worte Gottes zu predigen und gemach einen Kreis von Zuhörern um sich gesammelt, so daß es bald feierlich still geworden, wo kurz vorher lärmende Musik des Tanzes erklungen war.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 298-299.
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