1348. Herzogs Arnoldi Tod.

[330] Coelestin. Ratisp. polit. p. 635. Brusch. de Laureaco et Patav. p. 101 u.v.A.


Der heilige Udalrikus Bischof zu Augsburg, hat dem Herzog Arnold in Bayern aus prophetischen Geist vorgesagt, daß er sein Leben dieses Jahr unglückselig beschließen werde. Als Arnoldus sich einstens bei einer Mahlzeit im Kloster zu Regensburg mit denen Seinigen ganz fröhlich[330] und wohlauf befande, auch die Zeitung vernahme, daß der heilige Bischof Udalricus Geschäfte halber zu Regenspurg angelanget, schickte er gleich durch einen seiner Diener ein silbernes Geschirr voll des besten Weins zu ihm mit der Aufgabe, Udalricus solle es ihm wohl bekommen lassen, und Arnoldus der Herzog seie noch ganz gesund, er hätte auch nit verhoffet, daß ein Bischof so zierlich lügen könnte. Der heilige Bischof verwunderte sich hoch über diese freventliche Post, und sagte zu dem Diener: Gehe hin, du hast zwar deinen Herzog frisch und gesund verlassen, du wirst ihn aber nicht mehr lebendig antreffen. Wie es der heilige Mann ausgesprochen, hat es der Diener in der That erfahren, und den Herzog todt gefunden.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 330-331.
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