1351. Eckard der Bundschuh.

[332] Lazii de migrat. gent. p. 290. Hund Stammenb. I., 134. Lucä Grafensaal S. 578. Andreas Presb. Chronik von Bayrn bei Freyberg Samml. II., 413. Wening Topogr. II., 37. Spener histor. insign. l. III., c. 27 §. 47. Falkenstein Bayer. Gesch. III., 13. J. Lang und Blondeau Histor. Nachr. von allerhand Merkwürdigkeiten II., 460. K. Bayer. Salzach-Kreis-Blatt 1810 S. 610 ff. u.v.A.


Graf Eckhard II. von Scheyern kriegt um das Herzogthum zu Bayern, und die Ungern fuhren drei Stund mit ihm auf das Reich, und ward gethaidingt, daß ihm das Herzogthum wieder ward, und daß er mit König Conraden dem III. solt fahren zum heiligen Grab mit all den[332] Seinen. Graf Eckard fuhr, da die Fuhr gar herrlich, und alles Heer des Kriegs kam gen Constantinopel, und da wurden sie überein, sie wollen zu Fueß ziehen, und gaben die Pferdt hin, weß wunders Graf Eckhard auf den Weg erzeuget, das wäre gar zu lang. Er hett zween Bund-Schuh mit roten Riemen, da erkandt ihn alles Heer bey, wann und wo er des Nachts lag, da steckt man einen Bund-Schuh auff, da legt sich dann mehr Volcks, dann zu dem König. Der König hieß ihm den Bund-Schuch einem Panier machen, das thet er, da zog dan mehr Volcks, und das Heer allermaist nach, auch ward das heilig Grab gestirmet, und gewunnen unter dem Bund-Schuch, man hieß ihn auch anders nicht, dann Herzog Bund-Schuch, also zu einer Gedächtnus das Jerusalem zu Fuß gewunnen ward, solt er und die Sein den Bund-Schuch führen. Auch soll er Ried erbauet und ihm den Bundschuh ins Wappen gebracht haben.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 332-333.
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