1353. Der Strumpfstricker zu Ingolstadt.

[333] Gerstner S. 256 Lexikon von Bayern I., 897.


Es geschah im Jahre 1634 um die Zeit des Ueberfalls des Herzoges Bernhard von Weimar, daß ein Oberst von Farnspach die Festung zu verrathen gedachte. Er stund im Bunde mit einem Strumpfstricker von[333] Ingolstadt. Dieser sollte sich mit einem rothen und weißen Strumpfe auf dem schwächsten Punkte des Walles sehen lassen. Der Verrath mißglückte; was dem Strumpfstricker widerfahren, ist unbekannt, nur so viel ist gewiß, daß er nachmals auf einem der nördlichen Stadtthürme zwischen dem Feldkirchner- und Harder-Thor abgemalt worden. Ein Statthalter Santini soll oftmals in heiligem Eifer auf diese Abbildung geschossen haben. Heutzutage ist auch das Bild verschwunden. Oberst Farnspach wurde zu Regensburg enthauptet.

Eine andere Sage schrieb die Festigkeit dieses Platzes dem Umstande zu, daß der Teufel selbst des Nachts mit einem Zwölfpfünder im Arm auf der sogenannten Teufelsbastei Wache hielt.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 333-334.
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