1355. Der selige Winthir von Neuhausen.

[334] Raderi Bav. sancta et pia I., 43. Schmeller Bayer. Wörterb. IV., 113.


In dem Kirchlein zu Neuhausen bei München liegt der selige Winthir begraben. Von seinem Leben ist wenig bekannt. Er soll aber in uralter Zeit mit Maulthieren in die Gegend gekommen sein, an genanntem Ort eine Hütte aufgeschlagen, und die Landleute in dem christlichen Glauben unterrichtet haben. Von seiner Hütte kam Segen über das umliegende Land. Denn so lange er lebte, blieben Unwetter und Hagelschauer fern, auch wurde das Vieh vor bösen Seuchen bewahrt. Deßwegen verehren ihn noch heute die Landleute. Man sieht den frommen Mann mit einem kurzen, kaum zu den Knien reichenden Kleide abgebildet.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 334-335.
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