970. Der feurige Mann bei Steinbach.

[42] B. Bader im Anzeiger v. Mone IV., 468.


Bei Steinbach, in der Grafschaft Wertheim, hat vordem ein feuriger Mann gespukt, welcher auf folgende Art erlöst worden ist. Ein Bauer des Orts kam in einer finstern Nacht mit seinem Wagen vom Wege ab in einen Graben, und rief dem feurigen Mann, der in einiger Entfernung wandelte, herbeizukommen und zu leuchten. Dieser kam auch, und blieb so lange bei dem Wagen, bis derselbe aus dem Graben herausgebracht war. Hierauf sagte der Bauer zu dem Gespenste: »Du hast mir nun geholfen, jetzt sage, wie ich auch dir helfen kann.« Dasselbe erwiederte:[42] »Nimm von dem Acker da, der mein gewesen, drei Schaufeln voll Erde, und wirf sie auf jenen, von dem ich sie einst genommen habe.« Der Bauer that dieß, und erlöste dadurch den Geist, der seitdem nicht mehr gesehen wird.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 42-43.
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