116. Was weiter vom Dome zu Regensburg gesagt wird.

[115] Die vor. Schrift. S. 61.


Im Einwärts der beiden Flügelthüren des großen Domportales gegen Westen, befinden sich in den beiden Nischen Steinbilder, welche den Teufel[115] vorstellen. Er ist auf der linken Seite mit einer Mönchskappe in einem Thore oder Nische vorgestellt, wie er auf die Ein- und Ausgehenden lauert; sein Leib endigt in einen Drachenschweif. Auf der andern Seite hat er die Gestalt eines Drachen mit Ausnahme des Kopfes, der hier mit rückwärts gekämmtem struppigem Haare bedeckt ist. Beide Bilder scheinen den Teufel und seine Großmutter vorzustellen.

Der Baumeister des Domes zu Regensburg liebte eine Jungfrau, welche ihm untreu wurde. Er ließ sie aus Rache vom Teufel holen, mit welchem sie denn auch die Luftfahrt nach dem Blocksberg machen mußte. Diese Begebenheit ist durch ein Steinbild vorgestellt, welches zuhöchst des Domes gegen Südost an der Thurmspitze der rechts liegenden Schneckenstiege etwas versteckt, als Wasserrinne angebracht ist.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 115-116.
Lizenz:
Kategorien: