127. Teufelsbündler zu Ostendorf.

[126] v. Raiser, der Ober-Donaukreis II., 96.


In der Kirchenmauer zu Ostendorf (nordöstlich von Dietfurt in der Grafschaft Pappenheim) befindet sich ein römisches Grabdenkmal, das vorher zweihundert Schritte vom Orte entfernt an der Römerstraße lag, welche westlich an Ostendorf vorbei zu der Treuchtlinger Kapelle führt. Die Volkssage hält dieses Grabdenkmal für einen Gedächtnißstein an die traurige Geschichte eines sogenannten Teufelsbündlers.[126]

Dieser hatte seine Seele dem Teufel verschrieben unter der Bedingung, daß er vor ihm her während scharfen Rittes eine gepflästerte Straße bauen müsse. Der Teufel vollbrachte die Arbeit bis »zum rauhen Thale,« wo das Pflaster noch nicht fertig war, als der Reiter daherbrauste, mit dem Pferde stürzte und den Hals brach.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 126-127.
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