224. Wolfsgasse und Wolfsbrunnen.

[219] Bechstein S. 161. Nork Mythol. der Volkssagen, S. 482.


Vor mehreren hundert Jahren trug sich's zu in einem sehr harten und strengen Winter, daß zum oberen Thore zu Schweinfurt ein Wolf hereinkam, der sich alsbald von einer großen Menschenmenge gehetzt und verfolgt sah. Er nahm seinen Weg in die erste beste Gasse und sprang, als er sich von allen Seiten umringt sah, aus Angst in einen Brunnen.[219] Zum Gedächtniß erhielten Straße und Brunnen die Benennung Wolfsgasse und Wolfsbrunnen, und über letzterem wurde bildlich ein Wolf in Stein gehauen aufgestellt, so noch zu sehen ist.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 219-220.
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