298. Der Schatz auf der Karlshöhe.

[292] Von B. Baader im Anz. v. Mone IV., 162.


Auf der Karlshöhe im Spessart liegt ein Platz, den man die Schatzgräberei nennt. Hier liegen eine silberne Glocke und eine Kiste voll Geld vergraben, welche dem Frauenkloster Schmerlenbach gehört haben. Eine Nonne ist schon oft als Gespenst auf dem Platz und in der Umgegend gesehen worden. Zu einem Köhler aus Steinmark, der Nachts auf der Karlshöhe Kohlen brannte, kam sie bis an seine Hütte, zeigte ihm einen großen Schlüssel, den sie in der Hand trug, und winkte ihm, mit ihr zu gehen. Der Köhler aber, voll Angst, blieb in seiner Hütte zurück; worauf der Geist traurig davonging.

Schon mehrmals haben Leute versucht, den Schatz zu heben, es ist ihnen aber noch jedesmal mißlungen.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 292.
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