299. Wie ein Bauer Niedernberg rettet.

[292] L. Braunfels Mainufer S. 326.


Als die Schweden in die Gegend von Niedernberg bei Aschaffenburg kamen, begaben sich alle Bauern des Dorfes auf die Flucht, nur ein einziger blieb. Der machte sich getrosten Muthes auf, ging den Feinden entgegen, begehrte Gehör bei Gustav Adolf, und bat ihn in schlichten Worten um Schonung für seinen Ort. Der König gewährte die Bitte; und um das fromme Vertrauen des Bauern zu belohnen, schenkte er ihm alle Häuser und Felder der ganzen Gemeinde. Als später die Schweden abzogen und die Entflohenen zurückgekehrt waren, stellte der Bauer Jedem das Seinige wieder zu; in der ganzen Gegend aber war kein Edelmann fürderhin so hochgeehrt, wie dieser Bauer.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 292-293.
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