318. Wo die Sage den Namen: Pfalz herleitet.

[315] F.X.Remling die Maxburg bei Hambach, S. 15.


Mitten in dem gesegneten Lande Pfalz ruht auf anmuthiger Höhe bei Hambach die Maxburg, vordem Kestenburg geheißen. Daselbst ragt vor andern ein bemoostes Felsenhaupt in die Lüfte, auf dessen Scheitel sich eine wunderbare Aussicht eröffnet. Weithin erstrecken sich die goldenen Fruchtgefilde und die kostbaren Rebhügel des Landes; das ganze Paradies der Pfalz liegt ausgebreitet vor Augen. Hier war es auch, wohin der Teufel unsern Herrn Jesum Christum führte, um ihm die Schätze der Welt zu zeigen. »Alles dieses soll dein sein, wenn du vor mir niederfällst[315] und mich anbetest.« Da soll ihm aber der Heiland das einfältige Wörtlein zugerufen haben: »Behalt's!«

Ergrimmt und beschämt wich der Versucher von dannen; dem Lande aber ist von dem »Behalt's« der Name geworden: Pfalz.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 315-316.
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