356. Wilde Jagd auf der Teufelsmauer.

[359] A. Buchner Reise auf der Teufelsmauer S. 57.


Ein Bauer von Gundelsheim bei Pflofeld, dessen Schlafkammer auf der Teufelsmauer steht, erzählte: »Es war die hohe Nacht, ich im tiefen Schlaf, meine Frau selige, wenn sie noch lebte, müßte es bezeugen: auf einmal weckt mich der Knall einer Peitsche, ein Reuter in vollem Galopp sprengt vor der Bettstatt vorüber, bald schreckliches Getös hintendrein, wohl hundert Pferde, viele Wägen und eine Menge unbekannter Menschen und ausländischer Stimmen. Blitzschnell war die Fahrt; noch stehen mir die Haare gegen Berg.« In allen Orten um die Teufelsmauer wissen die Leute solcherlei Dinge von wilder Jagd zu erzählen.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 359.
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