426. Sage von Ermordung eines Dachauer Grafen.

[449] Oefele II., 713. Westenrieder Beitr. IV., 267. Lexicon v. Bayern I., 453.


Ein Graf Otto von Dachau soll unweit Schleißheim, man weiß nicht aus welcher Ursache, ermordet worden sein. Da hat sein getreuer Hund die von den Mördern ihm abgehauene rechte Hand fort nach Dachau getragen und zu den Füßen der Mutter des Grafen, Beatrix niedergelegt. Diese erkannte an dem Ring, dessen die Hand nicht beraubt worden war, das Unglück ihres Sohnes und ließ an dem Orte, wo die Mordthat geschah, das Jahr darauf (1128) eine Kapelle erbauen. Nachmals wurde[449] die Kapelle, weil sie von der Straße entfernt und ungesehen lag, auf den Platz, wo sie jetzt steht, bei der Rotschwaig, übersetzt, und die Ermordung auf dem Boden der Emporkirche bildlich vorgestellt.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 449-450.
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