430. Ainpet, Gberpet und Firpet zu Leutstetten.

[452] Leutstetten am Ausflusse der Würm aus dem Würmsee. (Klöckl) der Petersbrunnen am Würmflusse bei Leutstetten 1817 S. 65 Panzer Beitrag S. 31.


Die drei betenden Schwestern sind aus den Ueberlieferungen des gemeinen Mannes noch bekannt, und heißen Ainpett, Gberpett und Firpett. Sie wanderten aus dem Westen, als der Völker Unruhen ihnen dort keine[452] Stätte gewährten. Gerade gegenüber vom Petersbrunnen bauten sie sich mit Hilfe einiger Gläubigen eine kleine Wohnung: Einbetl; Zelle und Eingang war für jede gesondert; denn jede wirkte für sich. Ihre Beschäftigung war Beschaulichkeit im Kämmerlein, Kunde und Befestigung der Lehre Christi unter dem Volk. Sie predigten muthig das Wort Gottes, und genügten sich an Wurzeln und Kräutern, und dem wenigen Brod, das die Milde zugebracht.

Auch durch That wirkten sie; Heilung der Kranken und ihre Pflege wird ihnen noch jetzt dankbar zugeschrieben. Die Mißhandlung der Einen durch umherschwärmende Kriegsleute verscheuchte sie, und bei der Kunde von den Dingen im Morgenlande verließen sie diese Stätte. Nichts, keine Spur mehr blieb, als das fromme Gedenken des dortigen Volkes. Auch die Kapelle, die statt ihrer Zelle zur stillen Achtung späterhin gesetzt wurde, ist seit einem Jahrzehnt nicht mehr, und nur noch ihre Abbildung in der Kirche zu Leutstetten.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 452-453.
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