437. Kloster Ettals Entstehung.

[458] Freyberg histor. Schriften II., 436. Arnpekh chron. l. V. c. 45. Hund metrop. II., 296. Adlzreiter P. II., p. 41 u.A.


Als Kaiser Ludwig der Bayer zur Krönung in Rom war und eines Tages betrübt über die Verzögerung derselben und sonstiges Ungemach in seinem Zimmer sich befand, trat durch die verschlossene Thür zu ihm ein Mann in Gestalt eines Benediktinermönches und verkündete ihm tröstend einen glücklichen Ausgang seines Anliegens. Dabei gab er ihm ein wunderschönes Muttergottesbild von weißem Stein und befahl ihm, wenn er heimkehren würde, bei dem Ort Ampferang oder Ammergau ein Kloster unter Sanct Benedikts Regel zu bauen, das Bild aber daselbst zu hinterlassen. Als der Kaiser im Jahre 1330 heimzog, ließ er sich von seinem Oberjäger nach Ammergau führen und ersah eine Stelle zur Gründung[458] eines Gotteshauses, das nun von Holz erbaut wurde, und schmückte es mit dem wunderbaren Bilde. Bald erstand statt der hölzernen Kirche eine schöne steinerne mit einem Kloster. Der Name dieses Klosters »Ettal« stammt wahrscheinlich von seiner Lage im »öden Thal« ab.1 Es wurde dasselbe erst nach des Kaisers Tod vollständig ausgeführt.

1

Nach Andern »Eticho's« Thal, s. Zschokke I., 164.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 458-459.
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