456. Die zwölf Apostel zu München.

[472] S. Münchner Hundert und Eins. Von C.F. München 1840. I., 8.


Zwölf Männer in schwarzen Kutten mit weißen Halskrausen und mittelalterlichen Hüten wandeln paarweise an den Quatembertagen von dem Heiliggeistspital nach der Frauenkirche, um dort, einer uralten Stiftung[472] gemäß, zu beten. Als zu Anfange dieses Jahrhunderts manches Altehrwürdige von gefühllosen Händen beseitigt wurde und wohl auch die Münchner Apostelschaar in Gefahr der Auflösung schwebte, ging zu München die Sage, daß jene zwölf Spittelleute um Mitternacht ihren Kirchgang hielten und die Thüre des Doms von selbst sich öffnete und hinter ihnen wieder schloß. Viele Bewohner wollten sie damals durchaus gesehen haben.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 472-473.
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