98. Der Frauenstein bei Bogen.

[98] L. Aemil. Hemauer Chronik von Ober-Alteich. Aswinische Bogen usw. Straubing 1679. A. Kiefl der Bogenberg. Passau 1847. S. 33.


Der Frauenstein ist ein Felsen in der Donau, auf welchem der Sage nach das jetzt in der Kirche auf dem Bogenberg befindliche Gnadenbild[98] sich vorgefunden hat. Davon meldet die Oberalteicher Chronik: Im Jahre nach Christi Geburt 1104, als Graf Aswinus, ein Bruder Friedrichs I., des Stifters unsers Klosters, auf seiner festen Burg Bogenberg Hof hielt, ist das wunderbare Bildniß der Muttergottes auf der Donau dem Flusse zuwider heraufschwimmend ankommen und hat auf einem Steinfelsen so lange Stand gehalten, bis es von den Einwohnern ersehen und dem Grafen aller Verlauf mit Verwunderung angedeutet worden. Aswin verordnete alsobald, daß das Wunderbild aus dem Wasser an das Land gebracht, dann mit höchster Ehre und Andacht zur Zeit der Regierung Abts Egino in seine Residenz getragen und in deren Kapelle eingesetzt wurde.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 98-99.
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