584. Der Glockenbrunnen bei Kronstetten.

[134] Mündlich von K. Ettinger.Panzer S. 127.


Als die Hussiten Bayern und die Oberpfalz heimsuchten, raubte eine Rotte derselben die Thurmglocke von Pittersberg, um sie nach Böhmen zu schleppen. Da soll sich der Weg, auf welchem die Räuber dahinzogen, in Sumpf verwandelt haben, also daß Mann und Roß in den Boden zu sinken begannen. Todesschrecken befiel die Räuber, augenblicklich warfen sie die Glocke von sich, welche tief in den Boden versank. Noch liegt sie dort in tiefem Grunde und ward zu einem Brunnen, welcher den Namen Glockenbrunnen führt bis auf diesen Tag. Wenn man Steine hineinwirft, so schallt es herauf wie Glockenton.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 134.
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