670. Der Heidingsfelder Nabel.

[219] Mündlich.


Einst lagen die Heidingsfelder Bürger mit den Würzburgern im Streit. Die Heidingsfelder als Bürger einer böhmischen Stadt wollten Etwas vor den Würzburgern voraus haben und suchten ihre Mundart vornehmer zu machen. So soll der Bürgermeister einen dicken Nebel, welcher gerade über dem Mainthale lag, mit dem vornehmeren »Nabel« benamset haben. Wenn man nun heute in Würzburg die Kinder fragt: Wie weit geht der Nebel? – so antworten sie: bis Hätzfeld, denn dort ist der Nabel.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 219.
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