736. Der spukende Münzer.

[261] Mündlich. (W. M. v. J. Ruttor.)


In der Minzgass (Münzgasse), wua alleweil die Tobaksfabrik is, war vor Alters die ferschtliche Minz. Doa drinna geht's heit no um. Wenn die heil'ge Zeita kumma, gehat Nachts a grauer Mann in dena Geng auf und ab und hat auf 'n Buckel a Kiste voll Geld. Des is der Geist von en Minzer; der hat en Ferschta um en ganze große Kaste voll Geld beschissa (betrogen), weil er unters Silber so viel Kupfer gemischt hat. Der muß so lang als Geist umgeha, bis ihn a goldens Sunntagskind sein Geldkaste abnimmt und en derlest.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 261.
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