746. Der Baumeister des Doms zu Würzburg.

[268] Mündlich.


Der Baumeister des Würzburger Doms vollendete seinen Tempelbau, wie so viele andere Baumeister, mit Hilfe des Teufels. Um sich zu verewigen, hat er im rechten Seitenschiffe des Doms in stolzem Hochmuth sich selbst nebst seiner Ehefrau im Bette an der Decke abgebildet. Als er damit fertig war, verrenkte er sich beim Herabsteigen einen Fuß. Er verfluchte deßhalb seine Skulptur. Dafür holte ihn der Teufel. Die Abbildung des Baumeisters nebst seiner Frau im Ehebette ist noch vorhanden, kann aber nur an Sonn- und Feiertagen um halb elf Uhr Vormittags wahrgenommen werden, wenn die Sonne das Bild in der Ecke bescheint.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 268-269.
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