771. Harte Thaler aus Kohlen.

[287] Mündlich.


Ein Fuhrmann fuhr einmal des Morgens früh, als es noch dunkel war, mit seinem Geschirr von Frammersbach nach Lohr. Am »steinernen Heiligen« erblickte er einen Haufen Kohlen, wunderte sich, daß dieselben noch so hübsch glühten, denn er war der Meinung, daß sie von einem Feuer herrührten, welches die »Buben« Tags zuvor angemacht gehabt hätten, stieß mit seinem Fuße darunter, und nahm sich eine heraus, um seine Tabakspfeife damit anzuzünden. Als es Tag geworden war, hatte er einen harten Thaler auf seiner Pfeife liegen. Er kehrte sogleich wieder um, aber die Kohlen waren verschwunden, doch im Grase neben d'ran lagen so viele Thaler zerstreut, als er Kohlen mit seinem Fuße aus dem Haufen herausgestoßen haben mochte.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 287-288.
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