798. Der Wasserberg bei Rhodt.

[321] Träume und Schäume vom Rhein II., 219.


Zu Rhodt in der Rheinpfalz erzählt man, es sei ein Berg in der Nähe, der Hoheberg genannt, in dessen Innerem es zur Winterszeit bisweilen furchtbar brause, worauf sich jedesmal das Wetter ändere. Da haben sie einmal einen Bergknappen aus dem Böhmerlande daran geschickt, der erforschen sollte, was eigentlich dahinter stecke. Der Bergknappe hat herausgebracht, der ganze Berg sei bis oben voll Wasser und die Erde nur eine dicke Kruste darüber. Wenn die einmal aufbreche, werde die ganze Gegend überschwemmt. Auch ist in demselben Rhodt ein tiefer, tiefer Brunnen, unter dem eine unterirdische Strömung hörbar hinbrausen soll.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 321.
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