800. Der Teufelsberg.

[322] Mündlich.


Der Teufel hat schon viel durcheinander gemacht, aber noch nie etwas Ordentliches zuwege gebracht. Das zeigt sich wieder auf dem Burer Berge hinter dem Bad Gleisweiler, der auch der Teufelsberg genannt wird. Dort liegen riesige Felsmassen bunt und kraus durcheinander, und die Leute erzählen, der Teufel habe da oben gehaust. Nur darüber ist man noch nicht einig, ob er da oben eine Stadt zerstört und die Häuser in große Steine verwandelt habe, oder ob er seine Residenz aus diesen Felsblöcken bauen wollte, die ihm aber unter der Hand mißglückte. Sein Wesen soll er aber noch dort haben. Das merken die zu Weyher am besten. Wenn der Wind so recht grausig aus dem sogenannten Teufelsloch durch die Mündung des Modenbacher Thales zwischen Weyher und Burweiler hervorstürmt und das schwarze Nachtgewölk mit seinen unheimlichen Gestalten vor sich hertreibt, lassen sich allerlei gar wüste Stimmen vernehmen, als ob das wilde Heer vorüberziehe. Das kommt[322] alles vom Teufelsberg her, und das Flämmchen, das zuweilen tief im Thalgrunde irrt, gilt wenigstens für einen Gevatter oder ein Geschwisterkind des leidigen Gottseibeiuns.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 322-323.
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