2.

[92] Im Steinberge bei Mark-Oldendorf befindet sich eine Höhle, das Kleflok genannt. In dieser Höhle soll sich ein Schatz befinden, und von Zeit zu Zeit läßt sich eine weiße Jungfrau davor sehn. Als einst ein noch jetzt lebender Mann, der damals noch ein Junge war, gerade im Mittage in der Ilme fischte, erblickte er plötzlich die weiße Jungfrau, die ihm wiederholt winkte. Er folgte aber ihrem Winke nicht. Da fing die Jungfrau an laut zu schreien und rief, nun müsse erst wieder eine Eiche aus dem Samen wachsen und aus dieser eine Wiege gemacht werden und wer als Kind darin gewiegt sei, der könne sie erst wieder erlösen. Darauf verschwand sie.[92]

Quelle:
Georg Schambach / Wilhelm Müller: Niedersächsische Sagen und Märchen. Göttingen 1855, S. 92-93.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Niedersächsische Sagen und Märchen
Niedersächsische Sagen und Märchen : Aus dem Munde des Volkes gesammelt und mit Anmerkungen und Abhandlungen herausgegeben. Nachdruck 1979 d. Ausgabe Göttingen 1855.