172. Das Niphuhn.

[158] Eines Abends machten junge Leute in Berwartshausen ein sog. niphaun. Sie banden zu dem Ende ein Mädchen so ein, daß die Arme an den Knien waren und das Ganze wie eine Misgeburt aussah. Dann legten sie dasselbe auf eine Mistbahre und gingen damit auf Hillerse zu. Als sie aber auf die Höhe kamen, erhob sich mit einem Male ein heftiger Wind und wehte das niphaun von der Bahre weg, von dem auch nie wieder etwas zum Vorschein kam.

Quelle:
Georg Schambach / Wilhelm Müller: Niedersächsische Sagen und Märchen. Göttingen 1855, S. 158.
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Niedersächsische Sagen und Märchen
Niedersächsische Sagen und Märchen : Aus dem Munde des Volkes gesammelt und mit Anmerkungen und Abhandlungen herausgegeben. Nachdruck 1979 d. Ausgabe Göttingen 1855.