175. Die Spieler und der Teufel.

[160] In einem Dorfe bei Uslar verfluchten sich die Leute immer, und es war kaum einer der vor Kartenspielen und Saufen in die Kirche ging. Eines Abends klopften sie auch wieder auf, verfluchten sich, riefen den Teufel an, und er erschien, ohne daß sie es merkten. Zufällig ließ einer beim Mischen eine Karte fallen, bückte sich und wollte sie wieder aufheben. Da sah er den Teufel mit einem Pferdefuße. Er blickte die andern an; da sahen sie den Pferdefuß auch, flohen mit ihm und riefen einen alten ehrwürdigen Greis um Hülfe an. Dieser erschien, predigte und betete lange Zeit. Bei dem letzten Gesange ging der Böse fort, und hinterließ einen fürchterlichen Stank; auch nahm er ein ganzes Fenster mit. Seit der Zeit wurden die Bauern besser, sie spielten keine Karten mehr und tranken auch nicht mehr.

Quelle:
Georg Schambach / Wilhelm Müller: Niedersächsische Sagen und Märchen. Göttingen 1855, S. 160.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Niedersächsische Sagen und Märchen
Niedersächsische Sagen und Märchen : Aus dem Munde des Volkes gesammelt und mit Anmerkungen und Abhandlungen herausgegeben. Nachdruck 1979 d. Ausgabe Göttingen 1855.