218. Der alte Major.

[200] Der alte Major, früher Rittergutsbesitzer des Gutes zu Helmscherode, eine Viertelstunde von Gehrenrode, Großvater des jetztigen Besitzers, spukt fortwährend, namentlich des Nachts zwischen 11 und 12 Uhr, auf seinem Gute umher. Er bindet die Kühe los, besucht die Pferdeställe und wird oft plötzlich in der Gesindestube mit einem silbernen Stocke gesehen. Ferner reitet er Nachts auf einem großen Anger zwischen Gehrenrode und Helmscherode[200] auf einem großen, weißen Schimmel umher, indem er gewöhnlich seinen Kopf unter dem Arme trägt. Er verfolgt dann oft die nächtlichen Wandrer bis zu ihrer Wohnung, doch hat er noch Niemand etwas zu Leide gethan.

Quelle:
Georg Schambach / Wilhelm Müller: Niedersächsische Sagen und Märchen. Göttingen 1855, S. 200-201.
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Niedersächsische Sagen und Märchen
Niedersächsische Sagen und Märchen : Aus dem Munde des Volkes gesammelt und mit Anmerkungen und Abhandlungen herausgegeben. Nachdruck 1979 d. Ausgabe Göttingen 1855.