252. Eine Prophezeihung trifft nicht ein.

[241] Bei Dassel war früher ein Teich, den der Volksglaube mit einer bei Eilensen stehenden Pappel in Verbindung brachte. An diese beiden Gegenstände knüpfte sich die Sage, wenn in einem Jahre der Teich und die Pappel verschwänden, so würde an der Stelle des Teiches eine furchtbare Schlacht geliefert werden. Nun geschah es, daß in einem Jahre in Folge eines starken Gewitters so viel Erde von dem nahen Berge herabgeschwemmt wurde, daß dadurch der Teich ganz ausgefüllt ward und das Wasser sich an eine andere Stelle zog. In demselben Jahre verschwand auch die Pappel. Die Schlacht hat aber dennoch nicht Statt gefunden.

Quelle:
Georg Schambach / Wilhelm Müller: Niedersächsische Sagen und Märchen. Göttingen 1855, S. 241.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Niedersächsische Sagen und Märchen
Niedersächsische Sagen und Märchen : Aus dem Munde des Volkes gesammelt und mit Anmerkungen und Abhandlungen herausgegeben. Nachdruck 1979 d. Ausgabe Göttingen 1855.