45. Der Strahlenkamp bei Fredelsloh.

[30] Der Strahlenkamp bei Fredelsloh ist ein schöner Eichenwald. Er soll ursprünglich dem Kloster Uessinghausen gehört haben und an das Nonnenkloster zu Fredelsloh verpachtet gewesen sein. Die Pachtzeit war abgelaufen und die Nonnen in Fredelsloh sollten ihn zurückgeben; diese aber wünschten gar sehr ihn zu behalten und baten deshalb, man möchte ihnen den Kamp nur so lange lassen, bis daß dasjenige was sie darauf säen würden, Früchte trüge. Darauf gingen die Mönche in Uessinghausen ein: die Fredelsloher Nonnen säeten aber Eicheln darauf, aus denen der schöne Eichenwald hervorgegangen ist, und so ist dieser Kamp an das Kloster Fredelsloh gekommen.

Quelle:
Georg Schambach / Wilhelm Müller: Niedersächsische Sagen und Märchen. Göttingen 1855, S. 30.
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Niedersächsische Sagen und Märchen
Niedersächsische Sagen und Märchen : Aus dem Munde des Volkes gesammelt und mit Anmerkungen und Abhandlungen herausgegeben. Nachdruck 1979 d. Ausgabe Göttingen 1855.