Funfzehnter Auftritt

[747] Verrina vom Hafen. Berta und Bourgognino.


VERRINA. Man jauchzt. Wem gilt das?

BOURGOGNINO. Sie werden den Fiesco zum Herzog ausrufen.

BERTA schmiegt sich ängstlich an Bourgognino. Mein Vater ist fürchterlich, Scipio.

VERRINA. Laßt mich allein, Kinder – O Genua! Genua!

BOURGOGNINO. Der Pöbel vergöttert ihn und foderte wiehernd den Purpur. Der Adel sah mit Entsetzen zu, und durfte nicht nein sagen.

VERRINA. Mein Sohn, ich hab alle meine Habseligkeiten zu Gold gemacht, und auf dein Schiff bringen lassen. Nimm deine Frau und stich unverzüglich in See. Vielleicht werd ich nachkommen. Vielleicht[747] – nicht mehr. Ihr segelt nach Marseille, und Schwer und gepreßt sie umarmend. Gott geleit euch. Schnell ab.

BERTA. Um Gottes willen! Worüber brütet mein Vater?

BOURGOGNINO. Verstandst du den Vater?

BERTA. Fliehen, o Gott! Fliehen in der Brautnacht!

BOURGOGNINO. So sprach er – und wir gehorchen. Beide gehen nach dem Hafen.


Quelle:
Friedrich Schiller: Sämtliche Werke, Band 1, München 31962, S. 747-748.
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