Wiens Willkomm an Kaiser Joseph

[156] Willkommen Held, in deiner Strahlenwürde!

Willkommen, Held!

Siehst du die Kinder um dich her versammeln?

Hörst du den Namen – Vater Joseph stammeln?

Willkommen, Stolz der Welt![156]


Oft bebten wir; denn ach! aus unsern Armen

Riss'st du dich los,

Verachtetest den Flug der Türkenpfeile

Und wiegtest dich im stürmenden Geheule

Der Kriegsgefahren groß.


Um deine Lenden brausten schwarze Wetter;

Du aber standst

Im Wuthgebrüll des rasenden Getümmels,

Weil du den Schutz des dir geneigten Himmels

In deiner Seel' empfandst.


Nun danken wir mit erdgebeugter Stirne

Dem Herrn der Welt,

Dem Mächtigen, der dir den Harnisch schnallte,

Vor dem zurück des Feindes Lanze prallte

Auf deine Brust geschnellt.


O schone dich und bleib in unsrer Mitte

Du, unsre Lust!

Und stürzen sie, die feindlichen Geschwader,

Aufs neu heran, so schone dich, o Vater!

Denn hier ist unsre Brust.

Quelle:
Christian Friedrich Daniel Schubart: Gedichte. Leipzig [o.J.], S. 156-157.
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