Auf den schnellen Tod seines Sohnes Johann Jakob

[42] (Aus einem Brief an Böckh.)


Nun kenn' ich ihn, den tödtlichsten der Schmerzen,

Nun weiß ich auch, was Mutterliebe thut;

Denn ach! es fällt aus meinem Herzen

Der erste Tropfen Blut.


Mein erstes Kind, die schönste meiner Freuden,

Des jungen Frühlings Morgenroth,

Mein Jakob starb! – Ein Wort voll Leiden

Und grausam wie der Tod.


Still wie der Balsam fleußt die mütterliche Zähre

Auf seine kleine Gruft herab.

Ein Blick des Vaters sieht hinauf in jene Sphäre,

Der andre sinkt ins Grab.

Quelle:
Christian Friedrich Daniel Schubart: Gedichte. Leipzig [o.J.], S. 42.
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