Aus einem Brief Schubarts an seinen Schwager Böckh, damals Rektor in Eßlingen

[39] Freund Jonathan,

Sieh deinen Bruder an,

Der hier im Thal des finstern Grames wallet,

Wo Scherz und Freude weit entflieht,

Und wo sein hypochondrisch Lied

Aus Drachenhöhlen wiederhallet.[39]


Hier, wo mein Lebenspfad

Statt Rosen lauter Dornen hat,

Und wo bei jedem Schritt, zu dem mein Fuß sich hebet,

Mir Blut an meinen Fersen klebet.


Hier, du mein Jonathan,

Auf dieser finsteren und klippenvollen Bahn

Sieh deinen Bruder an.

Quelle:
Christian Friedrich Daniel Schubart: Gedichte. Leipzig [o.J.], S. 39-40.
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