Achtzehnter Auftritt.

[119] Jenny und Dikson rechts, Anna und Georg in der Mitte, Margarethe links. Die Pächter und ihr Anhang in freudiger Bewegung zurückstehend.

Vier Pächter treten nach hinten auf die Treppe rechts und ergreifen die dort aufgestellten Fahnen.

[119] Vier andere Pächter thun ebenso auf der Treppe links.


GEORG.

Du warst mein Schutz, nur du empfängst der Treue Schwur.

ANNA.

Früh verwaist, treu, doch arm, bleib' ich die Freundin nur.

GEORG.

Doch Gott hörte einst mein Versprechen,

Ich entsag' jedem Glück,

O nimm dein Gold zurück!

Was gelten Schätze mir,

Teil' ich sie nicht mit dir!

JENNY, MARGARETHE, DIKSON UND CHOR.

Erhört doch sein Fleh'n, lohnet heut' Treu' und Liebe.

ANNA.

Ich folg' dem Herzen!

GEORG.

Göttlich lohnest du die Triebe!

MARGARETHE.

Welch' ein Glück, meine Augen sehn ihr wieder, jeder Schmerz ist fern.

JENNY UND CHOR.

Und wir seh'n in ihm unsern gütigsten Herrn.

DIKSON jubelnd.

Pate ist er meinem Sohn!

JENNY.

Wie gnädig und wie liebenswert ist unser neue Herr!

Die Pächter treten vor und schwenken die Fahnen.


JENNY, DIKSON, ANNA, GEORG, MARGARETHE, CHOR.

Stimmt an! Auf Sänger, stimmet nun an!

Laßt Mut und Liebe euch beleben!

Jubelklang ertöne laut und hell,

Froher Sang soll Mut und Lieb' erheben!

Seht hoch die Fahnen dort schweben,

Der tapfern Schar Avenel!

Ach, für uns ein Tag der Freude.

Hoch leb' unser Herr! Hoch leb' unser Herr!

Auf Berg und Thal umgiebt uns das Glück!

Hoch leb' er stets, unser gütiger Herr![120]

Quelle:
Boieldieu, François-Adrien: Die weiße Dame, Leipzig [1892], S. 119-121.
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